Des Müllers Lust
Schon lange klappert sie nicht mehr am rauschenden Bach, und es ist auch kein wanderlustiger Müllerbursche mehr zu ihr auf dem Weg mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen – aber dennoch ist die Mühlenidylle aus alten Zeiten scheinbar unauslöschlich in unserer Vorstellung lebendig geblieben.
Wie ein alles überdauerndes Bild blieb sie in Liedern, Zeichnungen und Märchen erhalten.
Tatsache ist jedoch, dass im Zuge der Industrialisierung im 19. und noch im 20. Jahrhundert ein großes Mühlensterben durch das Land gegangen ist. So titelt Inge Grohmann aus der Kreuzmühle bei Heldburg ihr Buch folgerichtig „Mühlen sterben leise …“
Und dennoch: ein Blick etwa auf eine Wanderkarte der Region Haßberge zeigt, dass hier nicht nur eine Gegend der Burgen und Schlösser ist, sondern fast mehr der Mühlen!
Sie sind ja noch da! Aber sie haben sich verwandelt: in Privathäuser, Werkstätten, Restaurants, Ferienwohnungen …
Ein Faszinosum, das in seiner ganzen Vielfalt und Lebendigkeit den Rahmen gibt für eine Veranstaltung am 28.07. in der „Kuchenmühle“ bei Gemeinfeld.
Von 13 bis 19 Uhr wird in dem historischen Ambiente ein vielfältiges Programm zu dem Thema „Mühlen“ geboten: vom Vortrag des Mühlenkundigen Kurt Markert über die Geschichte der Mühlen in der Region, Mühlenmärchen, die für Kinder erzählt werden, Ausstellungen von Produkten noch tätiger Mühlen, Bildergalerien - bis zur „Mühlenmusik“ des Ensembles INTERMUSICA-lisch mit Liedern, Tänzen und „frechen Geschichten“ aus dem wahrhaft bewegten Milieu der Mühlen.
Den Abschluss des Programms wird die Aufführung des berühmten Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert bilden, gesungen von Eric Fergusson unter Begleitung des Pianisten Helmut Schmitt. Kein besseres Ambiente kann man sich vorstellen für diese Geschichte der tragischen Liebe eines Müllerburschen …
Und nicht zu vergessen: die inzwischen mit einem ausgezeichneten Ruf ausgestattete Gastronomie des Hofcafés Birkach wird dafür sorgen, dass auch diesbezüglich keine Wünsche offenbleiben.