Brider sennen mir gewesen

(musikalische Gedanken zu einer jüdisch-fränkischen Nachbarschaft

in Vergangenheit und Gegenwart)

Bis zum Anbruch des Dritten Reiches lebten sie Haus an Haus, in der Nachbarschaft, im gleichen Ort. Die Kinder spielten zusammen, besuchten gemeinsam in die Schule – aber einmal in der Woche gingen die einen in die Synagoge, die anderen in die Kirche.

Wie mögen sie sich gegenseitig wahrgenommen haben: die andere Kultur, die anderen Rituale?

In Memmelsdorf und auch in umliegenden kleinen Landgemeinden wie Untermerzbach oder Gleusdorf lebten zahlreiche Juden. Und wer über die dortigen jüdischen Friedhöfe geht und die Inschriften auf den Grabsteinen studiert, wird entdecken, dass auch Ehen mit Christen geschlossen wurden. Wie mag da die Hochzeit gefeiert worden sein: christlich oder jüdisch? Und wie hat die Musik dazu geklungen: fränkisch oder jiddisch? Eine interessante Frage und Vorstellung, der wir nachgehen wollen.

Von Themen wie Geburt und Tod, Liebeserleben, Feste und Alltag wollen wir die dazugehörige Musik einander gegenüberstellen und dabei bewusst Kontraste wie auch Gemeinsamkeiten aufspüren. Ein faszinierendes Spektrum tut sich dabei auf mit musikalischen Perlen – auf beiden Seiten!

Und ganz spannend wird es bei dem Experiment, ob es da auch so etwas wie ein „Cross over“ geben kann . . . !

 

Ensemble INTERMUSICA-lisch